22/01/2024 News
Smart Charging: die intelligente Lösung für alle Ihre Bedürfnisse
Wie gelingt der beste Kompromiss zwischen dem Ladebedarf der Fahrer von Elektrofahrzeugen, den Einschränkungen des Stromnetzes, den Energiekosten und dem CO2-Fußabdruck?
Hier spielt der Ladebetreiber (oder CPO, wie wir in diesem Artikel erfahren haben) eine Schlüsselrolle. Sie kennen ihn als Anbieter und Betreiber von Ladesäulen, aber wussten Sie, dass er auch die Möglichkeit bietet, Ihnen bei der Kontrolle Ihres Energieverbrauchs zu helfen, indem er Ihren Ladevorgang zum besten Zeitpunkt mit den niedrigsten Kosten auslöst? Diese innovative und auf dem Markt noch wenig bekannte Lösung gibt es: Smart Charging.
Was ist Smart Charging?
Smart Charging (oder „intelligentes Laden“) ist eine Ladelösung, die es den Nutzern ermöglicht, ihr Fahrzeug je nach Bedarf mit der am wenigsten kohlenstoffintensiven Energie zu laden. Wenn Sie also Ihr Fahrzeug an eine Ladesäule anschließen und der Ladevorgang zum besten Zeitpunkt für alle startet (was vielleicht nicht „sofort“ bedeutet), spricht man von Smart Charging.
Wie funktioniert das?
Smart Charging beruht auf zwei Prinzipien:
- Flexibilität, die darin besteht, das Laden zeitlich zu verschieben, indem mehrere Einschränkungen, wie beispielsweise zeitlicher, energetischer oder finanzieller Art, optimal kombiniert werden.
- Optimierung der Ladesitzungen mehrerer Nutzer, die es ermöglicht, den Gesamtbedarf auf die richtigen Zeiten aufzuteilen und somit in der Lage zu sein, von weniger kohlenstoffintensivem und kostengünstigerem Strom zu profitieren.
Diese Prinzipien werden wie folgt umgesetzt:
1. Priorisierung von Ladevorgängen
Einige Nutzer müssen ihr Fahrzeug aus verschiedenen Gründen schnell aufladen (sofortige Abfahrt), während andere Nutzer ihr Fahrzeug für längere Zeit parken und anschließen können. Damit ist es möglich, eine Priorität für das Laden einzuführen.
Dazu können spezifische Profile definiert werden:
- Anwohner-Profil für Nutzer, die in der Kommune oder Region wohnen, und die ihr Fahrzeug in der Regel über einen längeren Zeitraum an derselben Stelle aufladen. Dank dieses Status können sie oft ein Abonnement mit Sonderpreisen in Anspruch nehmen.
- Nicht-Anwohner- oder Standardprofil für Nutzer, die keine Anwohner sind, und die in der Regel nur kurz parken (durchschnittlich 2 Stunden). Man spricht vom Spot-Laden.
Beispiel 1
Sie sind auf den Transport von kleinen Gütern spezialisiert und verfügen über eine Flotte von Servicefahrzeugen. Drei Fahrer kehren am Ende des Tages von ihren Touren zurück und lassen ihre Fahrzeuge während der Nacht laden. Wenn einer Ihrer Fahrer mehrere Touren am Tag fahren muss, können Sie für ihn ein Premiumprofil einrichten, mit dem er die maximale Leistung, die ein Ladepunkt liefert, zu jeder Tageszeit nutzen kann. Die Fahrzeuge der beiden anderen Fahrer, die ein Standardprofil haben, werden mit der für ihr Profil festgelegten Mindestleistung geladen.
2. Verteilung der Leistung zwischen Ladepunkten
Zu bestimmten Tageszeiten kann der Bedarf an erneuerbarer Energie höher sein als die verfügbare Energie. Dank Smart Charging sind mehrere Optionen möglich:
- Die Ladesitzung startet, sobald die photovoltaische Energieproduktion verfügbar ist;
- Die Ladesitzung wird für Nebenzeiten programmiert (abhängig vom abgeschlossenen Energievertrag);
Wenn Sie darüber hinaus Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu solchen Zeiten beziehen, in denen dieser kostengünstiger ist, können Sie den Preis für Ihre Ladevorgänge optimieren.
Beispiel 2
Drei Fahrer kehren am Ende des Tages von einer Tour zurück und lassen ihre Fahrzeuge über Nacht laden. Dank Smart Charging starten die Ladesitzungen nur dann, wenn Strom aus erneuerbaren Quellen verfügbar ist.
3. Festlegung einer Obergrenze für die Ladung
Schließlich haben Sie die Möglichkeit, abhängig vom Energieverbrauch Ihres Standorts und der dort verfügbaren maximalen Leistung, Ihren Ladesäulen über einen bestimmten Zeitraum dynamisch ein Leistungskontingent zuzuweisen, um Überverbrauchsspitzen zu vermeiden.
Beispiel 3
Bevor Sie Ladesäulen an Ihrem Standort installieren, müssen Sie unbedingt den Energieverbrauch und die in Ihrem Energievertrag vereinbarte maximale Leistung kennen. Nehmen wir für dieses Beispiel an, dass Sie einen Energievertrag mit einer maximalen Leistung von 36 kW abgeschlossen haben, und dass der Energieverbrauch Ihres Standorts während des Tages durchschnittlich 20 kWh und nachts nur 10 kWh beträgt. So steht Ihnen für die Ladesäulen eine „durchschnittlich" verfügbare Leistung von 16 kW am Tag und 26 kW in der Nacht zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um einen Durchschnittswert, es müssen jedoch auch Spitzen berücksichtigt und an die Gegebenheiten des Gebäudes anpasst werden. Dank der dynamischen Ladeobergrenze variiert die Ihren Ladesäulen zugewiesene Leistung den ganzen Tag und die ganze Nacht über, je nach dem Verbrauch des Standorts in Echtzeit.
Ein weiterer Vorteil: Ihre Elektrofahrzeuge werden geladen, ohne dass Sie einen Energievertrag mit einer höheren Leistung abschließen müssen. Genauso effizient und kostengünstiger – einfach perfekt!
Wer kann es nutzen?
Die gute Nachricht? Smart Charging kann sowohl auf dem Parkplatz eines Unternehmens, einer Kommune oder einer Privatperson genutzt werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Smart Charging die perfekte Lösung ist, wenn Sie an Ihrem Standort Ladesäulen installieren und dabei die in Ihrem Energievertrag vereinbarte Leistung einhalten und gleichzeitig die Kontinuität Ihres Geschäftsbetriebs gewährleisten wollen, oder wenn Sie Ihr Fahrzeug mit kostengünstigem Ökostrom aufladen möchten!